Die Tourismus-Agentur Schleswig Holstein „tash“ akquiriert kreatives Know-How über eine mehr oder weniger offen als Ideenwettbewerb konzipierte Ausschreibung. Überschrieben als Imagekampagne für die Jahre 2015 bis 2017, ergibt sich erst im Rahmen der ausführlichen Briefingunterlagen, dass der Zuschlag nur für das „Kampagnenmaster“ vergeben wird. Die tatsächliche Umsetzung in den folgenden Jahren wird in Zukunft jährlich neu ausgeschrieben, wobei sich die Leitagentur selbstverständlich erneut bewerben kann. Das Budget für das Konzept hat ein Budget von 60.000 €, die Umsetzung in den Folgejahren ist mit jährlich 250.000 € budgetiert. Die Vorgaben für das Projekt sind sehr konkret, Zielgruppen, Ausgangsposition und die Marke sowie das Verfahren und der Entscheidungsprozess selbst sind in bemerkenswerter Transparenz und Klarheit beschrieben. Zumindest für die zum Pitch schließlich eingeladene Agenturen wird sogar ein Pitchhonorar in Höhe von 3.000 € gezahlt und auch die Zeitspanne von Bekanntmachung bis zum Ende der Angebotsfrist von ca. 8 Wochen ist angemessen. Das Ausschreibungsverfahren ist mehrstufig, eine zahlmäßige Begrenzung der Agenturen scheint nicht vorgesehen.
Während die Ausschreibung formell insgesamt in vielerlei Hinsicht recht vorbildlich ausgestaltet ist, bleibt das Vergabekonzept fragwürdig. Denn die für das Gesamtkonzept verantwortlich zeichnende Agentur muss damit rechnen, mit der Umsetzung Ihres eigenen Konzeptes nicht beauftragt zu werden. Keine gute Idee und künftig hoffentlich die Ausnahme!