von Ben Irle | Mai 27, 2015 | Foul Pitches
Mit einer Email vom 22. April 2015 forderten die Berliner Wasserbetriebe diverse Agenturen zur Abgabe eines Konzepts zur Weiterentwicklung der Informations- und Öffentlichkeitskampagne der Berliner Wasserbetriebe auf. Als Frist für die Abgabe des Angebots wurde der 13. Mai 2015 mitgeteilt.
Das einzureichende Konzept soll bereits umfangreich sein. So soll es die Entwicklung eines Kreativansatzes (kommunikatives Dach), die Entwicklung / Ausarbeitung eines überzeugenden Storytelling-Ansatzes, die Erstellung / Umsetzung eines Gesamtkonzepts für die Kampagne (inkl. einer groben Empfehlung für die Mediaplanung) sowie die Entwicklung und Umsetzungsplanung von Informations-, Aktivierungs- und Dialogmaßnahmen für definierte Zielgruppen mit konkreter Aussage enthalten. Ferner wird die Einreichung einer detaillierten Umsetzungs- und Budgetplanung sowie die Evaluation der Maßnahmen vorausgesetzt.
Das komplett ausgearbeitete Konzept wird bereits bei Angebotsabgabe am 13. Mai 2015 angefordert. Stellt man den erheblichen Konzeptionsaufwand dem mit 3 Wochen doch sehr kurz bemessenen Konzepterarbeitungszeitraum gegenüber, kommen Zweifel an einer fairen Ausschreibung auf. Ferner beträgt das Budget lediglich EUR 400.000,00 (inkl. Agentur- und Fremdleistungen). Berücksichtigt man den doch weitreichenden Leistungsumfang, so sei auch hier die Frage erlaubt, ob das vorgenannte Budget überhaupt zur Umsetzung des gewünschten Konzepts ausreichen kann. Abschließend bleibt zu beanstanden, dass trotz dieser umfangreichen Anforderungen und dem damit verbundenen zeitintensiven Aufwand kein Pitch-Honorar gezahlt wird.
Aus Agentursicht ist diese Ausschreibung ein Schlag ins Wasser.
von Ben Irle | Mai 22, 2015 | Foul Pitches
Die Kunst der Public Relations besteht darin, auch aus abwegigen Themen eine interessante, kreative Story zu entwickeln und der Öffentlichkeit zu vermitteln. Daher sollte man sich als Agentur besonders freuen, wenn der Auftraggeber besonderen Wert auf Kreativität legt.
Die Idee, Zombies in deutschen Städten über eine Strecke von fünf Kilometern über Hindernisse laufen zu lassen, das ist schon mal kreativ! Der abgefragte Leistungskatalog hat hingegen wenig mit kreativer PR-Arbeit zu tun.
Die Organisatoren von drei Zombie-Hindernislaufveranstaltungen in Deutschland haben ihre Pressemeldungen bislang selbst verfasst, an einen Presseverteiler geschickt und „nachgefasst“. Bislang jedoch leider ohne den erwünschten Erfolg. Durch die Zusammenarbeit mit einer Presse-Agentur erhofft man sich nun, dass „das Projekt in jeder Zeitung und Online-Magazin geführt wird“. Insofern wird jemand gesucht, „der die Kommunikation mit der Presse im Print und Online-Bereich bzgl. Bewerbung im Vor- und Nachfeld der Veranstaltungen übernimmt, betreut und pflegt“. „Weitere Vorschläge“ werden zudem gerne angehört. Wenn es doch nur immer so einfach wäre.
Zu Veranstaltungskonzept, Zielgruppe, Budgetrahmen finden sich keinerlei Informationen. Ein Angebot für eine erfolgreiche Pressebetreuung auf Grundlage der in der Email der Organisatoren mitgeteilten Informationen wird eine kreative Presse-Agentur aber schon hinkriegen, oder?
von Ben Irle | Mrz 30, 2015 | Uncategorized
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von Ben Irle | Mrz 13, 2015 | Foul Pitches
Die Landeshauptstadt München schrieb am 05.12.2014 einen Rahmenvertrag über die Erbringung grafischer Leistungen für die Münchener Philharmoniker mit einer Vertragslaufzeit vom 01.02.2015 bis 31.08.2018 aus. Ziel der Ausschreibung war die Weiterentwicklung des Corporate Designs der Münchner Philharmoniker sowie die Anwendung auf sämtliche Kommunikationsprodukte und Publikationen. Die vom Auftragnehmer erwartete Leistung umfasste insbesondere die Weiterentwicklung bzw. Neujustierung der Wort- und/oder Bildmarke, des Erscheinungsbildes „Münchner Philharmoniker“, die Gestaltung des „Jahresprogramms“ sowie einer Publikation zu einem Festival, die Weiterentwicklung der Marke „Spielfeld Klassik“, das Verfassen von redaktionellen Werbetexten, die Einbringung von Ideen und Konzepten sowie die begleitenden Umsetzungsunterstützung für eine Imagekampagne pro Spielzeit.
Ein potentiell schöner Auftrag, wäre da nicht der Haken, die ausgeschriebenen Leistungen eigentlich schon komplett als Teil des Angebots und damit unentgeltlich erbringen zu müssen. Zum einen wurde hier die Weiterführung des bestehenden Corporate Designs unter Verwendung der aktuellen Wortmarke „Die Münchner Philharmoniker – das Orchester der Stadt“, die Schaffung eines neuen Logos für die Marke „Die Münchner Philharmoniker – das Orchester der Stadt“, eine begründete Empfehlung über die zu wählende zukünftige Corporate Design Variante, die Schaffung eines Logos für ein Festival der Münchner Philharmoniker sowie die Weiterentwicklung des Logos und Erscheinungsbildes von „Spielfeld Klassik“ verlangt. Damit nicht genug, sollten die Bieter im Rahmen des Angebots außerdem die bevorzugte Corporate-Design-Variante beispielhaft für ausgewählte Werbemittel inszenieren. Und zwar anhand einer Coverseite für die Abobroschüre 2015/16, einer Coverseite für das Jahresprogramm 2015/16, einer Seite zur Kommunikation des Selbstverständnisses der Münchner Philharmoniker im Jahresprogramm 2015/16, einer Seite mit Beschreibung der Story-Line für das Jahresprogramm 2015/16, einer Coverseite für eine Publikation zu einem Festival, eines Imageplakats für die Münchner Philharmoniker, eines Konzertplakats für die Münchner Philharmoniker, eines Veranstaltungsplakats „Spielfeld Klassik“ sowie eines Imageplakats für Spielfeld Klassik. Das alles im Zuges des Angebotes und ohne Vergütung!
Die Landeshauptstadt München durfte sich also – ohne auch nur einen Cent auzugeben – über eine Vielzahl von Ideen zur Weiterentwicklung des Corporate Designs der Münchner Philharmoniker freuen, bevor der Zuschlag überhaupt erteilt wurde. Wenn er denn tatsächlich erteilt wurde. Denn für die bloße Umsetzung der eingereichten Ideen bedurfte es mit Sicherheit keiner Agentur mehr.